Der Herbst – die ruhige Zeit für uns Gleitschirmflieger. Doch es gibt kleine Fluggebietsperlen, welche ihre Qualitäten erst so richtig im Herbst entfalten. Dazu gehört der Lukmanierpass zwischen Tessin und Graubünden.

Bei mässigem Südüberdruck entsteht auf der Südseite des Passes ein angenehmes Luftpolster, welches einen sanft über mehrere Stunden trägt und Flugspass pur bietet. Allerdings muss man bei 25 bis 35 km/h Wind seine eigenen Grenzen kennen und eventuell dann auch auf einen Start verzichten. Am 19. Oktober liessen die Wettervorhersagen die Zuversicht aufkommen, dass uns ein toller Soaringtag bevorstehen könnte. Am Morgen trafen sich dann auch Jonas, Reto, Fabian, Sepp, Bruno, Ueli, Armin, Beat und meine Wenigkeit um neun Uhr morgens beim Kollegi. Via Oberalppass gelangten wir mit einer kurzen Kaffeepause in Disentis zum Lukmanier. Ein kurzer Blick zum Startplatz mit bereits ein bis zwei Gleitschirmen in der Luft liess unsere Herzen höher schlagen. Die Bedingungen sahen einfach genial aus. Da staunt man plötzlich, wie konditionsstark die Gleitschirmflieger die 20 Minuten zum Startplatz hinter sich brachten! Am Startplatz angekommen, waren die ersten bereits in der Luft. Nach und nach kam mehr Wind auf und die Startbedingungen wurden immer anspruchsvoller. Einige mussten eine Pause einlegen, andere übten fleissig den Rückwärtsstart. Am späteren Nachmittag liess dann der Wind langsam nach und alle konnten die traumhaften Bedingungen bei Sonne und herbstlicher Atmosphäre in vollen Zügen geniessen. Es zeigte sich an diesem Tag, dass es wichtig ist, dass der Rückwärtsstart zu Hause immer wieder geübt werden sollte, damit man bei stärkerem Wind sicher in die Luft kommt. Dazu benötigt es einfach regelmässiges Üben des Rückenwindstartes, bis dessen Ablauf zum Automatismus wird. Den Video zu diesem Flugtag findet ihr unter Filme.